Social Engineering Angriff

Social Engineering Angriff

Was ist ein Social Engineering Angriff?

Eine Social Engineering Attacke ist eine manipulative Methode, bei der Angreifer psychologische Tricks einsetzen, um Personen zur Preisgabe von vertraulichen Informationen oder sensiblen Daten zu bewegen. Diese ee nutzen menschliche Schwächen aus, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Die Bedeutung solcher Attacken hat in der digitalen Welt enorm zugenommen, da sie oft erfolgreicher sind als technische Hacking-Methoden. Durch Täuschung und Vertrauensmissbrauch erlangen Kriminelle Zugriff auf Informationen, die ihnen sonst verwehrt blieben.

Was ist Social Engineering?

Social Engineering ist die Kunst der zwischenmenschlichen Manipulation zur Erlangung von persönlichen Daten oder Zugang zu geschützten Systemen. Die Erklärung dieses Begriffs umfasst verschiedene Formen des Social Engineering, bei denen Angreifer Vertrauen aufbauen, um Sicherheitsbarrieren zu überwinden. Die Definition beinhaltet alle Techniken, die darauf abzielen, Menschen zu täuschen und so an Informationen zu gelangen, ohne technische Schutzmaßnahmen direkt anzugreifen. Mehr zu Social Engineering gibt’s in diesem Artikel.

Top 10 Social Engineering Attacken

In der Welt der Cybersicherheit gibt es zahlreiche Arten von Social Engineering Angriffen, die ständig weiterentwickelt werden. Diese Social Engineering Taktiken zielen darauf ab, menschliches Verhalten auszunutzen, um an sensible Daten zu gelangen. Hier sind die Top 10 der bekanntesten Angriffsarten:

Phishing

Der Phishing Angriff ist wohl die bekannteste Methode im Bereich des Social Engineering. Angreifer senden dabei gefälschte Nachrichten per E-Mail, die von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen scheinen, um Opfer zur Preisgabe von Informationen zu bewegen. Es gibt nicht nur eine Art von Phishing, sondern verschiedene Methoden, die jeweils spezielle Techniken einsetzen.

E-Mail-Phishing

Beim E-Mail-Phishing erhalten die Opfer betrügerische E-Mails, die oft dringende Handlungen erfordern, wie das Klicken auf einen Link oder das Aktualisieren von Mail Account Informationen. Diese E-Mails sind so gestaltet, dass sie von legitimen Unternehmen oder Institutionen zu stammen scheinen, um an vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen.

Spear Phishing

Spear Phishing ist eine zielgerichtete Form des Phishings, bei der Angreifer spezifische Personen oder Organisationen ins Visier nehmen. Sie nutzen persönliche Informationen des Opfers, um die Nachricht glaubwürdiger zu machen, meist mit Hilfe sozialer Medien. Das Ziel ist es, Zugang zu sensiblen Daten oder internen Systemen zu erhalten.

Vishing

Beim Vishing (Voice Phishing) kontaktieren Angreifer ihre Opfer telefonisch. Sie geben sich als Mitarbeiter von Banken, Behörden oder anderen vertrauenswürdigen Organisationen aus, um persönliche Informationen zu erlangen oder finanzielle Transaktionen zu veranlassen. Die Dringlichkeit und Autorität des Anrufs sollen das Opfer zur schnellen Reaktion bewegen.

Smishing

Smishing ist eine Kombination aus SMS und Phishing. Hierbei werden Textnachrichten versendet, die Links zu betrügerischen Websites enthalten oder das Opfer auffordern, auf die Nachricht zu antworten und persönliche Daten preiszugeben. Die Nachrichten wirken oft dringend oder alarmierend, um schnelle Reaktionen zu provozieren, um auf Links zu klicken.

Quishing

Quishing nutzt QR-Codes als Angriffsvektor. Angreifer platzieren gefälschte QR-Codes in öffentlichen Bereichen oder versenden sie digital. Beim Scannen des Codes wird das Opfer auf eine schädliche Website geleitet, die darauf abzielt, vertrauliche Informationen zu stehlen oder Malware zu installieren.

Passwort-Hacking

Das Ausspähen von Passwörtern ist ein zentrales Ziel vieler Social Engineering Attacken. Angreifer setzen verschiedene Techniken ein, um Opfer zur Preisgabe ihrer Zugangsdaten zu bewegen, sei es durch gefälschte Login-Seiten, telefonische Anfragen oder andere manipulative Methoden.

Baiting

Beim Baiting werden Opfer mit physischen oder digitalen „Ködern” gelockt. Ein typisches Beispiel ist ein infizierter USB-Stick, der an einem öffentlichen Ort platziert wird. Aus Neugier steckt das Opfer den Stick in den Computer, wodurch Malware installiert wird, die sensible Daten abgreift. Auch manipulierte Ladegeräte und Ladekabel können ebenso gefährlich sein wir infizierte USB-Sticks.

Tailgating

Tailgating bezeichnet das unbefugte Betreten gesicherter Bereiche, indem man autorisierten Personen folgt. Angreifer nutzen die Höflichkeit oder Unachtsamkeit von Mitarbeitern aus, um ohne Zugangskontrolle in Gebäude oder Räume zu gelangen, wo sie Informationen stehlen oder Systeme manipulieren können.

CEO-Fraud

Beim CEO-Fraud geben sich Kriminelle als hochrangige Führungskräfte eines Unternehmens aus. Sie kontaktieren Mitarbeiter mit der Anweisung um dringende finanzielle Transaktionen oder die Weitergabe von vertraulichen Informationen. Durch die vorgetäuschte Autorität fühlen sich die Opfer verpflichtet zu handeln.

Business Email Compromise (BEC)

Beim Business Email Compromise (BEC) kompromittieren Angreifer geschäftliche E-Mail-Konten, oft von Führungskräften, um betrügerische Anweisungen an Mitarbeiter oder Geschäftspartner zu senden. Ziel ist es, Geldtransfers zu veranlassen oder vertrauliche Informationen zu stehlen.

Whaling

Whaling ist eine spezielle Form des Spear Phishings, die sich auf hochrangige Entscheidungsträger wie CEOs oder CFOs konzentriert. Angreifer nutzen personalisierte Informationen und soziale Manipulation, um große finanzielle oder strategische Gewinne zu erzielen.

Pretexting

Pretexting involviert das Erfinden eines fiktiven Szenarios oder Vorwands, um das Opfer zur Preisgabe von Informationen zu bewegen. Angreifer geben sich beispielsweise als IT-Support aus und bitten um Zugangsdaten, um ein angebliches Problem zu beheben.

Quid pro Quo

Bei Quid pro Quo bieten Angreifer einen vermeintlichen Service oder Vorteil im Austausch gegen Informationen oder Zugang. Ein Beispiel ist ein falscher Techniker, der kostenlose Updates oder Support anbietet, um Zugang zu Systemen zu erhalten.

Dumpster Diving

Dabei handelt es sich um das Durchsuchen von Abfallbehältern nach weggeworfenen Dokumenten, Datenträgern oder Notizen, die sensible Daten enthalten. Angreifer können so Passwörter, Zugangscodes oder Geschäftsgeheimnisse erlangen, die für weitere Angriffe genutzt werden.

Merkmale einer Social Engineering Attacke

Typische Merkmale eines Social Engineering Angriffs sind Dringlichkeit, Autorität und emotionale Ansprache. Angreifer nutzen psychologische Tricks, um Opfer unter Druck zu setzen oder Vertrauen zu gewinnen. Ungewöhnliche Anfragen nach sensiblen Daten oder Aktionen sollten immer kritisch hinterfragt werden.

Warum sind Social Engineering Attacken so effektiv?

Social Engineering Attacken sind so effektiv, weil sie menschliche Psychologie ausnutzen. Menschen tendieren dazu, Autoritätspersonen zu vertrauen und Hilfsbereitschaft zu zeigen. Angreifer manipulieren Emotionen wie Angst, Neugier oder Gier, um Opfer zu schnellen Reaktionen zu bewegen. Technische Sicherheitsmaßnahmen greifen oft nicht, wenn der Mensch als Schwachstelle ausgenutzt wird. Die Kombination aus Täuschung und sozialer Manipulation macht diese Angriffe besonders gefährlich. Ein eindringliches Beispiel dafür ist in diesem Video gut erklärt und dargestellt.

Top 10 Statistiken zu Social Engineering Angriffen

  1. Über 90% aller erfolgreichen Cyberangriffe beginnen mit einer Form von Social Engineering. Quelle: Verizon 2023 Data Breach Investigations Report (DBIR)
  2. Etwa 85% der Unternehmen haben 2022 mindestens einen Social-Engineering-Angriff erlebt. Quelle: Proofpoint, 2023 State of the Phish Report
  3. Die durchschnittlichen Kosten eines Datenverstoßes durch Social Engineering betragen 4,1 Millionen US-Dollar pro Unternehmen. Quelle: IBM Security, 2023 Cost of a Data Breach Report
  4. Rund 60% der kleinen und mittelständischen Unternehmen gehen nach einem erfolgreichen Social Engineering Angriff innerhalb von sechs Monaten in die Insolvenz. Quelle: National Cyber Security Alliance, 2023
  5. Etwa 43% der Deutschen gaben an, im letzten Jahr mindestens einmal Opfer eines Phishing-Versuchs geworden zu sein. Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Lagebericht zur IT-Sicherheit 2022
  6. Über 70% der Mitarbeiter klicken auf verdächtige Links in E-Mails, ohne die Authentizität zu überprüfen. Quelle: Stanford University und Tessian Research, 2022
  7. 2022 stieg die Anzahl der registrierten Phishing-Angriffe um 61% im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: Anti-Phishing Working Group (APWG) Phishing Activity Trends Report, Q4 2022
  8. Vishing-Angriffe nahmen 2022 um 550% zu, insbesondere aufgrund der verstärkten Remote-Arbeit. Quelle: Interpol, Global Crime Trend Summary 2023
  9. Business Email Compromise (BEC) verursachte 2022 weltweit Verluste von über 2,4 Milliarden US-Dollar. Quelle: FBI Internet Crime Complaint Center (IC3), 2022 Internet Crime Report
  10. Whaling-Angriffe auf Führungskräfte haben 2022 um 131% zugenommen. Quelle: Mimecast, 2023 Email Security Report

Schutz vor Social Engineering Attacken

Effektiver Schutz vor Social Engineering Attacken erfordert eine Kombination aus technischen Maßnahmen und menschlicher Wachsamkeit. 

Unternehmen sollten regelmäßige Schulungen anbieten, um Mitarbeiter für die Merkmale eines Social Engineering Angriffs zu sensibilisieren. Idealerweise umfassen diese Schulungen sowohl die Awareness zum Thema Social Engineering als auch eine Wissensvermittlung zu richtigen Verhaltensweisen und ein Training dieses Verhaltens. Ein Beispiel für kombinierte Schulungen sind Cyber Security Game Events

Klare Richtlinien für den Umgang mit vertraulichen Informationen und die Verifizierung von Anfragen sind essenziell. Technische Lösungen wie E-Mail-Filter, Anti-Phishing-Software und Zwei-Faktor-Authentifizierung erhöhen die Sicherheit. Mehr zum Schutz vor Social Engineering Angriffen gibt es hier.

Mitarbeiter sollten ermutigt werden, bei ungewöhnlichen Anfragen skeptisch zu sein und Rückfragen zu stellen. Eine Kultur der offenen Kommunikation hilft, Verdachtsfälle schnell zu melden und zu prüfen. Zudem sollten physische Sicherheitsmaßnahmen wie Zugangskontrollen und die sichere Entsorgung von Dokumenten nicht vernachlässigt werden. Durch proaktive Maßnahmen können Organisationen das Risiko erheblich reduzieren.

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